
Profile von Radreisenden
Alicia
Auf 3 Kontinenten zu Hause

- 64
- Rom (Italy)
- Erste große Radreise
- 20 Tage
- Italy, GB, Australien, USA
- 55 km/Tag
Alicia (64) kommt aus den USA und lebt in Italien. Mit ihrem Mann, der gebürtig aus Australien kommt, ist sie deshalb auf drei Kontinenten mit dem Fahrrad unterwegs. Ihre letzte längere Radtour war letztes Jahr in Schottland, auf den Shetlands. Hier haben wir uns kennengelernt. Oder besser gesagt: Wir haben uns auf den Orkneys beim Warten auf die Fähre zu den Shetlands kennengelernt, die über Nacht in Kyras 31. Geburtstag fuhr. Wir konnten Alicia 8 Fragen zu ihren Radreisen stellen:



Wie bist du zum Radreisen gekommen?
„Ich bin mein ganzes Leben lang Rad gefahren und habe beschlossen, im Ruhestand längere Strecken mit dem Rad zurückzulegen. Als ich gearbeitet habe, habe ich es in mein tägliches Leben integriert, indem ich es zu einem Mittel für den Weg zur und von der Arbeit gemacht habe. Im Ruhestand geht es weiter, nur dass ich es jetzt zu meinem Hauptverkehrsmittel für meine Reisen mache. In Schottland bin ich mit meinem Partner die North Coast 500 zu den Shetland-Inseln gefahren. Hingegen bin ich in Italien und Australien eher auf Tagesausflügen unterwegs. Genauso in San Francisco, USA. Meine Touren finanziere ich selbst, da ich im Ruhestrand bin.“
Wie funktioniert Beziehung auf Radreise?
„Ich reise viel allein, aber wenn ich mit anderen reise, nehme ich sehr viel Rücksicht auf deren Bedürfnisse. Wenn ich in einer Gruppe reise, mag ich es, nicht die ganze Zeit sprechen zu müssen. Wenn ich mit einem Partner reise und merke, dass er müde und schlecht gelaunt ist, halte ich Abstand und lasse die Zeit verstreichen, um ihm zu helfen, zu einem positiveren Zustand zurückzufinden. Es ist nicht meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es anderen besser geht, aber ich gebe ihnen den Raum, der es ihnen ermöglicht, in Ordnung zu sein.“

Gibt es etwas, was du besonders am Radreisen magst – und etwas, was du gar nicht magst?
„Große Mahlzeiten!!! – Die Langsamkeit des Radfahrens ist das Beste und die Freiheit, die es mit sich bringt. Die Gefahren der menschlichen Fahrzeugführer, denen ich mehr ausgesetzt bin, mag ich überhaupt nicht. Auch habe ich manchmal Sorgen oder Ängste beim Radreisen. Als Frau beschränke ich mich darauf, tagsüber und nicht so zurückgezogen zu reisen. Aber ich bin eine starke Frau. Ich kann es schaffen! Das Radreisen hat mir so viele Geschenke gemacht. Ich habe den starken Wunsch, langsam zu reisen, um die Dinge um mich herum zu sehen. Ich bin nicht in Eile.“
Was war die größte Herausforderung auf Ihrer Reise - und wie haben Sie sie gemeistert?
„Krank sein und Rad fahren, einfach weitermachen.“
Welches Land möchtest du gerne mit dem Fahrrad bereisen?
„So viele! Zum Beispeil Japan, Vietnam und Chile. Ich reise gerne in Länder, in denen ich mit den Menschen kommunizieren kann.“



Was ist der kurioseste Gegenstand deiner Packliste?
Ferngläser! Vielleicht ist es das Gewicht nicht wert, es zu tragen.
Was ist dein Tipp für Personen, die das Radreisen ausprobieren möchten?
„Be a minimalist!/Sei ein Minimalist!“
Möchtest du uns sonst noch etwas mitteilen?
„Radfahren ist eine absolut schöne Aktivität, an der jeder teilnehmen kann. Meine Hoffnung ist, dass die Gesellschaft mehr Infrastruktur schafft, um das Radfahren zu einer sicheren Aktivität zu machen, die man in sein Leben integrieren kann und nicht nur als Wochenendaktivität betrachtet.“