Fahrrad-Weltreisetag 196 - Zweiaufrad und Drahteselzeit (14.12.2024)

Von Lissabon nach Tróia

Wir stehen auf und gehen gleich hoch zum Waschhaus, um unser Müsli zu essen. Die Nacht war leider nicht ruhig und somit sind wir relativ verschlafen. Doch wir haben uns mit zwei anderen Radreisenden auf Weltreise verabredet und zudem selbst noch ein paar Kilometer vor uns. So packen wir nach dem Frühstück schnell unser Zelt zusammen. Als wir unsere Drahtesel durch die Schranke am Tor schieben wollen, funktionieren unsere Zugangskarten nicht. Wie gestern winken wir dem Pförtner und er lässt uns raus. Natürlich nicht, ohne uns zuvor noch einmal das System zu erklären. In der Theorie muss man die Karte vor den Kartenleser halten und dann geht die Tür auf. In der Praxis soll es genauso funktionieren. Bei uns jedoch nicht, da unsere Karte gestern beim Eintritt nicht funktionierte, sind wir quasi nicht eingecheckt und das System denkt nun weiterhin, dass wir von außen in den Campingplatz gehen müssten. Somit ist die Karte für das Verlassen des Campingplatzes gesperrt. Egal! Wir gehen zur Rezeption und geben die beiden Karten ab. Dann verabschieden wir uns und radeln los. Es geht hinab in Richtung Lissabon und vorbei an der Bushaltestelle, an der wir gestern Abend ausgestiegen sind. Teils sind die Straßen mehrspurig und der morgendliche Verkehr belebt diese. Wir schwimmen mit der Masse an Fahrzeugen mit, bis wir zur Promenade gelangen. Allerdings machen wir erneut einen Zwischenstopp bei der Pastelaria Casa Pastéis de Belém. Wir wollen den beiden anderen und uns etwas gutes tun und kaufen noch einmal ein paar Pastel de Nata. Weiter geht es durch den Verkehr und die Promenade entlang. Viele Menschen betreiben Morgensport und joggen an der Promenade entlang. Dann treffen wir kurz vor dem Anleger auf eine Polizeistreife auf dem Radweg. Sie interessieren sich jedoch nicht für uns, sondern eher für die Personen, die aus einem After Hour Club in das gleißende Sonnenlicht treten. Die Bässe wummern aus der Halle heraus zum schmalen Streifen zwischen dem Wasser und Cafés sowie dem Club. Dann kaufen wir zwei Tickets und nehmen die nächste Fähre.

Der Blick auf die Ponte 25 de Abril und die Christusstatue Christo Rei ist aus dieser Perspektive nicht minder beeindruckend, als von der Promenade Lissabons aus. Ganz im Gegenteil, nun blicken wir zudem zurück auf die wundervolle Hauptstadt Portugals. Doch nach wenigen Minuten müssen wir uns loslösen. Die Fähre legt an und wir schieben die Drahtesel herunter. Schon winken uns zwei bekannte Gesichter zu. Die beiden Radreisenden  Annkathrin und Nico kennen wir bereits von Instagram und YouTube unter dem Namen zweiaufrad. Seit einigen Wochen war absehbar, dass wir bald in derselben Region unterwegs sein werden und somit haben wir per Instagram kurzerhand einen Treffpunkt vereinbart. Sie haben derzeit einen “house sit” in der Nähe und passen ein paar Tage auf eine Katze auf. Wir schieben unsere Räder zu einem Restaurant. Noch ist der Außenbereich nicht vorbereitet, aber wir dürfen uns setzen. Die Bedienung ist unglaublich freundlich und wir bestellen Kaffee und Cola. Wir unterhalten uns gut über Lissabon, unsere Radreisen und die Erlebnisse sowie die Ausrüstung. Die Zeit verfliegt förmlich. Doch leider müssen wir noch weiter, denn vor uns liegen noch einige Kilometer und eine weitere Fährfahrt. Wir wollen aber noch ein gemeinsames Foto machen wir stellen uns vor den Leuchtturm und machen das Foto und ein kurzes Video. Dann verquatschen wir uns noch etwas und werden angesprochen. Giddi und Tom vom Chiemsee sind gerade im Urlaub hier und sind sehr interessiert an uns und unserer Radreise. Ein weiteres deutsches Pärchen gesellt sich kurz hinzu. Wir unterhalten uns alle über unsere Reiseräder. Giddi und Tom bleiben noch etwas und Michi spricht noch etwas länger mit den beiden. Tom ist selbst ein begeisterter Radfahrer und hat sogar zwei Hochräder. “Mit denen ist radeln aber sau gefährlich”, sagt er.

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