Tag 18 - Touritour durch London (19.06.2024)
Fahrpause
Wir erwachen in unserem Airbnb als bereits einige Sonnenstrahlen die Wohnung erleuchten. Heute möchten wir London erkunden. Dafür haben wir uns auf unserer geteilten Karte allerhand Punkte markiert. Doch zunächst gibt es zum Frühstück noch die restlichen selbstgebackenen Brötchen vom Vortrag und wir erkundigen uns, wie wir in die Stadt gelangen. Anscheinend ist es ganz einfach, pro Busfahrt zahlt man 1,75 GBP und die U-Bahn wird nach Strecke berechnet. Im Bus muss man somit am Anfang der Fahrt kontaktlos z.B. mit der Visa Karte bezahlen, bei der U-Bahn checkt man sich mit dieser am Anfang ein und am Ende aus. Das werden wir schon hinbekommen! Nach einer erfrischenden Dusche machen wir uns ausnahmsweise ohne die Drahtesel auf den Weg. Die Bushaltestelle ist direkt neben dem gestrigen Supermarkt und somit schnell gefunden. Die Busse der entsprechenden Linie kommen alle 7-12 min und so müssen wir nicht lange warten, bis der rote Doppeldecker vorfährt. Wir winken nett und der Bus hält an. Karte vor den gelben Kreis zum kontaktlosen Zahlen und der Busfahrer lächelt nett. “Es hat geklappt”, nicken wir uns freudig zu. Natürlich möchten wir uns den Blick von oben nicht entgehen lassen und somit steigen wir wankend aufgrund der einsetzenden Fahrt die Treppen nach oben. Als wir einen Sitzplatz gefunden haben, können wir auch schon in der Ferne die Skyline von London sehen. Immer wieder rutschen quietschend die Äste mit Blättern der an der Straße stehenden Bäume über das Dach. Die armen Bäume und was für ein unangenehmes Geräusch. Doch wir gewöhnen uns schnell daran und beobachten das vorbeiziehende Treiben außerhalb des Busses. “Oh Michi, hier wollten wir aussteigen”, sagt Kyra etwas belustigt. Tatsächlich, wir haben unseren Stopp unmittelbar bei der Tower Bridge verpasst und sehen die majestätische Brücke rechts von uns. Also steigen wir die nächste Haltestelle aus und besuchen entgegen unserer Pläne zunächst den Borough Market. Aufgrund der Uhrzeit, circa 11 Uhr, ist hier zwar schon ein buntes Treiben, jedoch nicht zu viel los. Wir bestaunen die ganzen Leckereien und haben unzählige unterschiedliche Gerüche in der Nase. Wir stellen fest, hier könnten wir täglich einkaufen. Der Markt ist zudem nett gestaltet. Über uns hängen Lichterketten und das Ambiente begeistert uns.
Nachdem wir ein bisschen geschlendert sind und festgestellt haben, dass wir vom Frühstück noch zu satt sind, um etwas zu kaufen bzw. zu probieren, machen wir uns auf den Weg in Richtung Tower Bridge. Wir laufen direkt am Ufer der Themse und haben einen wunderbaren Blick auf die Brücke. Schnell ist diese erreicht und überquert. Den Tower of London schauen wir uns aufgrund der hohen Eintrittspreise nur von außen an und machen uns sogleich auf den Weg zum Leadenhall Market. Im Leadenhall Market wurden in den ersten zwei Harry Potter Filmen die Szenen der Winkelgasse gedreht und deshalb sind wir ziemlich gespannt, was uns erwartet. Auch hier begrüßen uns leckere Gerüche. Der Appetit wird geweckt. Die Umgebung erinnert zumindest MIchi jedoch mehr an Willy Wonka, als an Harry Potter und tatsächlich, das Haus, welches dem Dreh von Harry Potter diente hätten wir fast nicht erkannt. Unsere Touritour oder eher die große Wanderung durch London führt uns weiter zum Saint Paul’s Cathedral. Es scheint, dass die meisten gerade Mittagspause machen, denn der Park vor der Kathedrale ist komplett mit Geschäftsleuten und anderen Personen gefüllt, die gerade ihr Mittagessen genießen. Ein Blick auf die Uhr verrät uns, wir könnten Recht haben. Das verschiedene Essen sieht so lecker aus, dass nun wirklich unser Hunger geweckt ist.
Somit schnell über die Millennium Bridge und erneut an der Uferpromenade der Themse entlang in Richtung Westen. Hier gibt es zahlreiche Lokale, Restaurants und Buden am Ufer und wir finden bestimmt etwas zum Essen. Zum Glück sind Geschmäcker verschieden, doch in dieser Situation können wir uns einfach nicht einigen, welches Lokas uns anspricht und wo wir zu MIttagessen, also entscheiden wir uns für einen relativ günstigen Stand, wo es als Menü Hot Dog mit Pommes und einem Getränk gibt. Als das Essen fertig auf dem Tresen liegt, ist insbesondere Michi sichtlich enttäuscht: “Das habe ich mir irgendwie anders vorgestellt.” Verständlich, die Pommes erinnern eher an McDonalds und der Hot Dog hat weder Zwiebeln noch Gurke auf sich. Lediglich ein Würstchen im Brötchen mit etwas Ketchup. Der Ketchup hingegen fehlt bei den Pommes. Naja, schmecken wird es trotzdem und mit so einem wunderbaren Ausblick… Mit der Sonne im Rücken sitzen wir auf einer Bank an der Themse und essen. Dabei beobachten wir das Treiben. Wir hören natürlich englische, aber auch deutsche, italienische, französische, chinesische Stimmen und viele mehr. Einige Schulklassen mit einfarbigen T-Shirts oder Caps laufen an uns vorbei. Als wir fertig gegessen haben, genießen wir noch kurz die Sonne und suchen anschließend dringend eine Toilette. Als das erledigt ist, sind wir bereits fast am London Eye angekommen. Wahnsinn, wie viele Leute hier anstehen. Das Warten scheint mehrere Stunden zu dauern. Zum Glück regnet es heute nicht. Wir laufen weiter am The London Dungeon, Shrek’s Adventure London, SEA LIFE London Aquarium und The Paddington Bear Experience vorbei. Über die Westminster Bride, wo einige Leute gebrannte Mandeln oder Hot Dogs frisch zubereiten und verkaufen, möchten wir Big Ben und somit den Palace of Westminster erreichen. Beeindruckend und schön ragt die legendäre Londoner Uhr in die Höhe. Als wir gerade die Flaggen vor dem Palace of Westminster fotografieren, bemerken wir, dass man Westminster Abbey besuchen kann.
Wir schauen am Eingang, ob ein Preis angeschlagen steht, da wir bereits von unserer Nordkap-Tour wissen, dass Kirchen ziemlich teuren Eintritt verlangen können. Doch im Eingangsbereich sind lediglich Öffnungszeiten ausgewiesen. “Sollen wir hineingehen? Es steht kein Preis dran”, fragt Kyra. “Klar, warum nicht?“ antwortet Michi und somit gehen wir durch den Eingangsbereich und finden uns in einer kurzen Warteschlange wieder. Lediglich nach 5 min warten meint Michi: “Kyra guck mal! Da sind doch Kassen.” Und er hat recht. Wir beide zahlen pro Person 19 GBP, das sind insgesamt circa 45 € für einen Kirchenbesuch. Verrückt! Kyra ärgert sich: “Das ist zwar bestimmt alles spannend, aber doch sehr viel Geld. Mist!”. Wir verdrängen den Ärger und schauen uns alles umso genauer an. Wir laufen im Uhrzeigersinn durch das Abtei von Westminster, wo traditionell die Königinnen und Könige von Großbritannien gekrönt werden. Die Kirche gehört der britischen Monarchie und ist somit keiner Diözese zugeordnet. Wir entdecken den Chor, laufen an einigen Gräbern vorbei, bewundern den mittelalterlichen Kreuzgang, das Chapter House und mehr. Als wir nach circa einer Stunde am Ende des Rundgangs angekommen sind, probt ein Chor und Kyra setzt sich kurz hin, um dem Gesang zu lauschen. Genervt kommt eine Mitarbeitern zu uns: “Do you have a ticket for the concert?“ Wir verneinen und sind etwas verwirrt, dass man bei einer Probe, wenn man für die Kirche gezahlt hat, nicht kurz zuhören darf bzw. sich in dem Bereich auch nicht wirklich aufhalten darf. “Ein Konzert ist das nicht!” stellt Michi nochmal unter uns fest. Aber es bringt nichts, wir verlassen die Kirche durch den Shop und laufen zu unserem letzten Sightseeing-Spot.
Durch den St. James’s Park geht es zum Buckingham Palace. Hier ist eine unglaublich große Menschenmasse. Alle laufen kreuz und quer durcheinander. Als wir eine Ampel überqueren möchten, kommen wir fast nicht auf diese zu, da uns der Menschenstrom am jetzigen Standort festhält. Verrückt! Doch durch zahlreiche Großbritannien-Flaggen, kommen wir dem Palast immer näher entgegen. Wir können die Wachen vor den Eingängen sehen. Beobachten die Szenerie eine Weile und gehen weiter. Verdutzt stellt Kyra fest: “Ich habe über 20.000 Schritte, das sind circa 5 km!” “Und jetzt alles wieder zurück”, lacht Michi. Doch kurz wollen wir noch in einem Sportgeschäft nach neuen Trinkflaschen für Emil und Elias sowie Schuhen mit SPD-Klicker schauen. Dafür laufen wir extra in die fünfte Etage, die Fahrradabteilung. Oben angekommen werden wir jedoch nicht fündig. Die Fahrradabteilung ist sehr klein. Trinkflaschen gibt es nicht und an Schuhen nur eine kleine Auswahl zwischen Rennrad und Mountainbike. Also laufen wir alle Stockwerke wieder hinab und erkundigen uns über den Rückweg. Dieser braucht mit U-Bahn und Bus von hier circa 45 min. Wir freuen uns nun auch noch die U-Bahn ausprobieren zu können. Kyra orientiert sich schnell und läuft durch die einzelnen Gänge direkt zum richtigen Gleis. “Das ist meine Großstadterfahrung”, lacht sie und in dem Moment fährt die U-Bahn ein. Wir setzen uns in die viel zu heiße Bahn, welche klappernd und ratternd sich ihren schnellen Weg durch den Untergrund bahnt. Wir gucken uns freudig und zugleich leicht beängstigt an. Anschließend bringt uns der Bus der Linie 1 sicher nach Hause.
Bevor Michi Pfannkuchen zum Abendessen und für den nächsten Tag macht, springen wir nochmal schnell beim lidl rein und besorgen Brot sowie etwas zu trinken für die nächsten Tage. Als Kyra Blog schreibt, zaubert Michi einen großen Berg Pfannkuchen auf den Tisch und serviert diese mit Pudding, Bananen, Zimt und Marmelade. “Danke! Das ist ja mal eine neue Kreation. Es schmeckt fantastisch.” bemerkt Kyra “jetzt nur noch den Beitrag online stellen und schlafen!” Doch die Internetseite lädt nicht… Auch die Anmeldeseite für die Homepage lädt nicht… Mist… “Muss das denn immer sein” sagt Michi verzweifelt. Er versucht ein Backup, doch auch dieses löst das Problem nicht. Soll es diesmal einfach nicht sein? Der Blog macht uns fast täglich ärger. Wir machen einen Schritt vor (haben gestern eine Übersichtsseite für die Blogeinträge zur Weltreise erstellt, die Vor- und Zurück-Buttons eingerichtet und einige Blogeinträge online gestellt) und dann drei Schritte zurück. Gute Nacht.