
Tag 232 - Die Umgebung von Mijas
Fahrrad-Weltreise: Mijas (kein Radfahren)
19.01.2025
Die Nacht war ohne Zwischenfälle und unglaublich erholsam. Draußen geht so langsam die Sonne auf und wir genießen den Blick nach draußen. Da sehen wir Annika mit einem Kaffee in der Hand. Sie genießt die spanische Sonne draußen im dicken Bademantel und mit Bettdecke. Wir stehen ebenfalls auf, machen uns ein Kaffee und eine Kleinigkeit zum Frühstück. Outi ist noch oben, sie konnte die Nacht nicht gut schlafen und ruht sich noch etwas aus. Doch gegen 14 Uhr möchten Outi und Annika uns gerne die Umgebung zeigen. Was für eine nette Idee! Doch bis dahin ziehen wir uns erstmal zurück und arbeiten etwas am Blog. Outi und Annika machen hingegen ein Pausetag. Sie genießen die Sonne und gehen eine Runde mit den Hunden spazieren. Um kurz vor 14 Uhr ruft Outi: “Will you be ready soon?” Wir beeilen uns, ziehen uns Schuhe an und stehen zwei Minuten später fertig im Wohnzimmer. Mit dem Auto fahren wir wie gestern runter nach Fuengirola. Einziger Unterschied: Heute fährt Annika. Unser erster Stopp ist ein Häuserblock in der Stadt. Um das Viertel aufzuhübschen durften unterschiedliche Künstler*innen die Hauswände bemalen. Die Ergebnisse sind alle wunderschön, doch eins spricht uns besonders an. Auf diesem sieht man eine alte Dame. Sie hat eine gelbe Jacke an, die an ein Ostfriesennerz erinnert und einen Korb mit fangfrischen Fischen vor sich. Im Hintergrund ist die raue See dargestellt. Das Bild spricht uns vielleicht an, weil die alte Dame mit ihren Falten und dem Lächeln im Gesicht vom Leben erzählt oder uns an Ostfriesland erinnert. Vielleicht auch beides. Es ist einfach traumhaft schön. Aber auch die Bilder von Segelbooten und einem Jungen finden wir besonders gut. Wir gucken uns alles in Ruhe an und machen ein paar Fotos, dann fahren wir weiter. Unser nächstes Ziel ist Castillo de Sohail, eine Burg am Rande von Fuengirola, direkt am Wasser gelegen und auf einem kleinen Hügel errichtet. Schon beim hinauflaufen hören wir zahlreiche Papageien in den Bäumen am Wegesrand sitzen, doch die kleinen grünen Tiere sind gut versteckt, wodurch wir sie nicht sehen. Oben angekommen haben wir eine fantastische Aussicht über die Stadt und das Meer. In der Ferne können wir die Küste von Afrika erkennen. Die Burg selbst besteht leider nur noch aus ihren Außenmauern, mehr ist nicht gebliebn. Doch die Ruine wird heute für Veranstaltungen genutzt, was bestimmt ein ganz besonderes Flair darstellt.




Da wir noch zwei weitere Ziele auf der Liste haben, geht es schnell weiter. Doch zunächst sehen wir auf dem Weg zurück zum Auto noch die Papageien und machen ein paar Fotos. Die Tierchen haben wir das erste mal in den Niederlanden gesehen und doch freuen wir uns jedes Mal aufs neue. Sie sind einfach so hübsch und süß. Es geht zu Outis Lieblingspark, dem Parque de la Paloma. Dieser liegt fast schon auf halber Strecke nach Malaga, doch ist mit dem Auto schnell erreicht. Wir fahren dabei schon über die Straße, die uns übermorgen erwartet. Der Park hat verschiedene Themenbereiche und einer davon sind die Kakteen. Auf dem Weg dahin kommen wir an einem Café vorbei und machen eine Pause. Michi bestellt Churros, Kyra ein Crêpe und Outi teilt sich mit Annika eine Pizza, die beiden haben es lieber herzhaft. Dazu gibt es für uns Kaffee und die beiden ein Bier. Wir genießen den Moment mit der Sonne im Rücken. Die Kinder spielen hinter uns aufgedreht auf dem Spielplatz und ältere Leute sitzen auf Bänken. Es ist jedes Alter vertreten und viele Menschen sind unterwegs. Als wir fertig sind, bezahlen wir und gehen weiter. Der Kakteen-Bereich ist wunderschön. Um uns herum sind die verschiedensten Arten. Klein, groß, dünn, dick, aber alle stachelig. Wir fragen eine Frau und machen ein Gruppenfoto. Dann finden wir große Weihnachtssterne. Wahnsinn! So große haben wir noch nie gesehen. Sie ragen höher als wir nach oben in den Himmel und tragen noch einige rote Blätter. Ein Junge steht darunter und füttert mit altem Brot die Tauben und Papageien. Wir beobachten, wie die Tauben auf dem Boden essen und die Papageien ihr Futter mit auf den Baum nehmen. Dann fressen sie aus ihrer Klaue. Es sieht einfach unglaublich niedlich aus! Wir machen ein paar Fotos und sitzen anschließend wieder im Auto.



Letzter Stopp: Mijas. Mijas gefällt uns auf anhieb. Die weißen Häuser mit den bunten Fliesen und an der Wand hängende Blumentöpfe sprechen uns an. Es ist ein malerisches Bergdorf mit vielen kleinen Gassen. Wir laufen in ein Schokoladenmuseum und beobachten, wie eine Angestellte hinter der großen Scheibe tanzt. Outi und Annika schließen sich gleich an und tanzen auf der anderen Seite der Scheibe. Der Frau ist es peinlich, doch alle müssen lachen. Insbesondere ein Mitarbeiter der Schokoladenfabrik ist begeistert. Er öffnet die Tür und tanzt mit den beiden. Tanzend laufen sie ihm in denFabriktraum hinterher und auch wir folgen. Dann sollen wir Schokolade probieren und dürfen uns eine Sorte aussuchen. Sie schmeckt gut. Wir machen noch ein Gruppenfoto und schon ist die Situation wieder vorbei. Irgendwie können wir die Situation kaum begreifen und finden es lustig sowie schön zugleich, was wir gerade erlebt haben. Es war einfach lustig, nett und toll. Wir besuchen noch weitere Läden. Eins mit handbemalten Fliesen und Porzellan aus der Region sowie einen mit Nougat. Hier müssen wir zuschlagen und kaufen einen Riegel Nougat mit Pistazien.




Auf dem Weg zu einem Aussichtspunkt gehen wir noch an zahlreichen Eseln vorbei. Die Esel werden als touristisches Transportmittel bzw Taxi angeboten. Der Ritt mit den Eseln ist seit 1960 Tradition, doch heute sehr umstritten, was wir gut nachvollziehen können. Die armen Tiere stehen dekoriert und Festgebunden den ganzen Tag in der Sonne. Am liebsten würden wir sie alle befreien und mitnehmen. Doch dann müssten wir von unseren Drahteseln eine Pause einlegen und so einfach wird die Befreiungsaktion nicht sein. Wahrscheinlich eher unmöglich. Als wir am Aussichtspunkt Mirador del Compas ankommen, haben wir eine großartige Aussicht auf das Mittelmeer.



Anschließend besuchen wir noch die kleine Kapelle Ermita de la Virgen de la Peñas, die in den Berg geschlagen ist. Dann geht es zurück zum Haus. Dort essen wir die Reste von gestern. Annika erweitert das Mahl um Scampis und anschließend gehen wir alle satt und müde ins Bett. Gute Nacht!


