Tag 63 - Badetag (03.08.2024)

Fahrpausetag

Immer noch verschlafen und angeschlagen wachen wir auch. Michi ist leicht erkältet und Kyra ist von der anstrengenden Überfahrt erschöpft. Aus diesem Grund gibt es erstmal Frühstück im Zelt. Wir probieren die Puffin Poo, die Bob uns geschenkt hat. Sie schmecken sehr gut. Es ist eine Mischung aus Marshmallow, weiße Schokoladenfondue und Rice Krispies ummantelt mit Kokosraspeln. Lecker! Beim Naschen denken wir zurück an die nette Begegnung mit Bob und Karen. Wir können es immer noch nicht fassen, wie nett alle zu uns sind und was für positive Erfahrungen wir machen. Währenddessen wir frühstücken wird es am Parkplatz plötzlich immer voller. Ein Auto nach dem anderen kommt herbei. Zunächst ist es und ein Rätsel, doch dann bemerken wir, dass die Einheimischen die frühe Stunde im Sonnenschein nutzen, um schwimmen zu gehen. Brrr, muss das kalt sein, doch Kyra ist beim Blick in den blauen Himmel gleich angetan: „Ich gehe auch schwimmen! Kommst du mit?“ „Ne“, lacht Michi nur. Wir bauen schnell das Zelt ab, Kyra lässt ihre Unterwäsche an und wirft sich ein Handtuch drüber. In Unterwäsche schwimmen erfüllt gleich den Zweck, dass diese ebenfalls wieder sauber ist. Als wir fast fertig sind, werden wir von zwei Frauen, die soeben noch im Wasser waren angesprochen: „Are you traveling far?“ fragen uns Nicki und Shona. Die beiden kommen aus Kirkwall und gehen hier häufiger schwimmen. Wir sind beeindruckt und die beiden von unserer Tour ebenso. Nachdem wir Kontaktdaten ausgetauscht haben, erzählen wir noch von unserer gestrigen Fährfahrt. Nicki erzählt, dass hier häufiger Zelte stehen, die meisten bauen jedoch ein paar Meter weiter bei der Feuerstelle auf. Feuerstelle? Wir beide schauen uns belustigt an und erzählen Nicki, dass wir in der gestrigen Nacht nur wenig gesehen haben. Die beiden verabschieden sich und wir gehen mit Emil und Elias zum Wasser hinunter.

Während Kyra sogleich ins Wasser läuft, baut Michi die Solarpanel auf und bereitet alles für ein Kaffee vor. Das Wasser ist kalt, doch Kyra traut sich sogar ein paar Meter zu schwimmen und da die Sonne so stark scheint, ist es nach der Erfrischung sogar angenehm. Michi ist nun ebenfalls motiviert und macht es Kyra gleich.

Er schwimmt ein paar Meter und kommt frisch heraus. Anschließend genießen wir die Sonne und entscheiden den Tag hier zu bleiben. Wir kochen Nudeln, schlafen etwas im Sonnenschein und beobachten die Wellen sowie zahlreiche Austernfischer über uns. Zwischendurch startet das ein oder andere Flugzeug. Als sich dunkle Wolken bedrohlich nähern und wir erste Regentropfen abbekommen, bauen wir das Zelt erneut auf, um Unterschlupf zu finden.

Die Zeit vergeht schnell während wir etwas am Blog arbeiten und Michi mit seiner Schwester telefoniert. Plötzlich grüßt uns jemand ins Zeltinnere und wir gegen hinaus. Ben macht gerade seinen Master Archäologie. Er ist für seine Arbeit ein paar Tage hier, um im Ness of Brodgar mit zu graben. Wie spannend! Er hat sich vor ein paar Tagen eine Gaskartusche gekauft, die er nicht verwenden kann und fragt, ob wir sie gebrauchen können. Wir nehmen dankend an und freuen uns für alle Fälle gut vorbereitet zu sein, denn wir haben einen passenden Adapter dabei. Aufgrund der zahlreichen Midges möchte Ben etwas weiter fahren.

Wir verschwinden erneut in unser Zelt, bevor ein zweites neben uns aufgebaut wird. Wir stecken die Köpfe aus dem Zelt und gehen hinaus. Unser Zeltnachbar stellt sich als Espen vor. Er ist zunächst für ein paar Tage auf den Orkneys, macht Fotos und trift sich mit Freunden, bevor er mit einer Freundin auf die Shetlands fährt. Diese arbeitet für WWF und sammelt Seegras, welches in Edinburgh kultiviert werden soll. Früher war es dort heimisch, doch leider ist es verschwunden. Wir tauschen uns über unser Material aus, wir z.B. das Zelt und unsere Kamera, denn Espen ist Fotograf und seine Bilder fantastisch! Zum Glück nehmen während unseres Gesprächs die Midges ab und Espen kocht sich etwas. Auch wir bereiten Couscous zum Abendessen und gehen schlafen. Gute Nacht!