Tag 9 - Schlechtes Wetter kann man auch genießen (10.06.2024)

Die Muskeln erholen und die Esel ruhen.

Wir erwachen noch einmal im weichen Bett. Draußen plätschert es leise. „Guten Morgen.“ „Mooooor….gähhhhn.“, begrüßen wir uns schlaftrunken. Schnell ins Bad… „Ich glaube Peter holt noch Croissants.“, sagt Kyra mit einem Leuchten in den Augen. Wir machen uns frisch, gehen runter und die Croissants liegen bereits auf dem Tisch. „Oh hallo. Habt ihr gut geschlafen?“, erkundigen sich beide nach unserem Wohlbefinden. „Ausgezeichnet“ und „Ja. Sehr gut!“, antworten wir. „Ist gut, dass ihr noch hier bleibt oder? Das Wetter ne, so kalt und nass und heute Mittag bekommen wir viel Wind“, sagt Peter. In der Tat ist das Wetter alles andere als gut. Es regnet immer wieder und ist für Juni echt frisch. Da möchte man nicht draußen sein, geschweige denn Fahrrad fahren und, da wir ohnehin noch Dinge zu organisieren und fertigstellen haben, ist der zweite Pausetag genau richtig. „Kaffee oder Tee oder Wasser?“ fragt Annemiek und wir genießen zum zweiten Mal ein super gutes Frühstück, diesmal noch ergänzt um ein ausgesprochen gutes Croissant.  „Was ist das?“, fragt Kyra mit einem etwas skeptischen Blick auf eine Packung, die aussieht, als würde sie Puderzucker beinhalten. Weit gefehlt. „Das sind gestampte muisjes. Mit anijs“, erklärt Annemiek und Peter ergänzt: „Die gibt es zur Geburt in blau oder rosa auf beschuit mit Butter.“ Die normalerweise harten runden Anis-Zuckerkugeln sind hier nur pulverisiert und somit deutlich angenehmer zu kauen. Wir probieren es. Nehmen einen ZWIEBACK, für Michi gibt’s auch Butter und dann kommt eine dicke Schicht des Anis-Pulvers darauf. Lecker! Wir plaudern und lachen. Dann fährt Annemiek los, um ihren Vater zu unterstützen. Wir trinken noch einen Kaffee und beginnen mit den noch offenen Punkten unserer To-Do-Liste.

Kyra telefoniert. Michi überträgt Blog-Beiträge und schreibt an den letzten Tagen. Draußen windet es und der Regen prasselt aufs Dach. Ein Fallrohr führt hinter der Wand senkrecht durch die Küche und somit bekommen wir jeden stärkeren Schauer durch ein freundliches „Gluck… gluck gluck“ mit. Als sich die Sonne ein wenig zeigt, werden die Esel ganz unruhig. Das passt gut, denn Kyra und Peter schnappen sich Emil und radeln zum nächsten Fahrradladen.Eine kleine Werkstatt mit Verkaufsladen. Der Radmechaniker holt immer neue Ständer hervor. Keiner passt… doch ein letzter wird probiert und dieser ist wie für Emil gemacht. Er wird sorgsam montiert und tadaaaaa! Emil kann wieder eigenständig stehen. Kyra bedankt sich überglücklich mit einem niederländischen: „Bedankt.“ Der Ladenbesitzer freut sich und Peter bezahlt. Als Sponsoring für unsere Reise. Vielen Dank!

Daheim angekommen, wird das Mittagessen bereitet. Hier wird typischerweise Abends warm und Mittags bspw. Brot gegessen. Wir unterhalten uns über dies und das, die vorläufigen Ergebnisse der Europawahl, Radreisen und so vieles mehr. Dann arbeiten wir weiter unsere To-Do-Liste ab und als Annemiek nach hause kommt ist es schon beinahe Abend. Sie kocht vegetarische Lasagne. Vorneweg gibt es noch gefüllte Pilze. Wie sie das alles so schnell zaubert, bleibt ihr Geheimnis. „Ach, früher mit den Kindern, heute den Kindern in der Schule und den Enkeln… Immer wenn etwas Zeit ist, muss man diese schnell nutzen und dann geht das“, sagt sie lächelnd. bereiten wir das Mittagessen. Es schmeckt erneut köstlich und wir sprechen über die kommenden Tage, Erlebnisse auf Radreisen und zu welch schönen Erlebnissen kleine Ereignisse führen können, z.B. unser Treffen auf den Lofoten und die daraus erwachsene Freundschaft. Es gibt noch Vanille vla, niederländischen… naja nicht Joghurt, nicht Pudding… man muss es einfach probieren. Dazu Rhabarber-Kompott. Eine ebenso interessante, wie köstliche Kombination. „Heute müssen wir aber früh ins Bett“, bedenkt Kyra. Das klappt so halb. Man versteht sich und ist vertieft in gute Gespräche. Gegen 22 Uhr wünschen wir uns eine gute Nacht und gehen nach oben. Wir packen alles zusammen und laden die letzte Powerbank. Dann heißt es ein letztes mal, „Gute Nacht!“ im warmen Bett.