Tag 149 - Bisamratte (28.10.2024)
Von La Rouesnais nach Théhillac
Quack, quack, quack… Platsch. Eine Ente landet direkt neben unserem Zelt im Teich. Es ist 7 Uhr und wie jeden Morgen sind wir von dichtem Nebel umhüllt. Wir packen alles ein und frühstücken auf der Bank, wo wir bereits gestern Abend zu Abend gegessen haben. Da neben unserem Solarpanel auch eine Powerbank von Anker kaputt war, müssen wir uns noch um diese Retoure kümmern. Ein Austausch gegen Neuware war hier leider nicht möglich, da aktuell keine weiteren Powerbanks auf Lager waren und diese anscheinend nicht mehr produziert wird. Aus diesem Grund bekommen wir das Geld zurück und einen weiteren Gutschein. Doch irgendwie ist das Geld bei uns noch nicht angekommen. Es sind bereits einige Tage vergangen und so ruft Michi dort an. Der Mann am Telefon ist freundlich und versichert uns, dass aufgrund der Kontoumstellung es noch ein paar Tage dauern kann. Er nennt sogar ein genaues Datum, wann das Geld eingehen sollte. Wir sind beruhigt und fahren los. Der Neben wird noch dichter und umhüllt uns. Es ist kalt. Die Feuchtigkeit kriecht in unsere Kleidung. “Hab ich einen Platten?” fragt Michi irritiert. Wir versuchen es zunächst mit Aufpumpen und fahren weiter.
Von platten Reifen haben wir einfach genug und gerade keine Lust. Vielleicht klappt es ja irgendwie? Dabei rollen wir an einer schönen alten Wassermühle vorbei, wechseln mehrmals die Uferseite und sehen nette Stellen am Wasser. Immer wieder ist der Radweg gesperrt. Meist kommen wir irgendwie trotzdem durch oder können auf der anderen Seite fahren. In Guipry halten wir an einer Fahrradreperaturstation unter einer Brücke. Wir wechseln Michis Schlauch, putzen die Räder und wechseln Kyras Bremsbeläge. Ein paar Meter weiter füllen wir noch frisches Trinkwasser auf. Leider ist kurz darauf der Weg zum ersten Mal wirklich gesperrt. Wir umfahren die Baustelle und sind durch eine super ausgeschilderte Umleitung schnell wieder am Ufer. Der Weg ist wunderschön, doch circa 20 km vor Saint Nicolas de Redon ist Michi kaputt und wir machen eine Pause. Wir essen ein paar Kekse, Müsliriegel und Äpfel. Zudem trinkt Michi noch einen kalten Kaffee. Wir entdecken auf Emil einen blinden Passagier. Eine Schnecke hat sich heimlich mittragen lassen. Wir setzen die Schnecke im hohen Gras aus und entdecken, dass auf Emil doch eine weitere Schnecke sitzt. Auch diese setzen wir aus, neben die andere. Doch die beiden Schnecken gehen getrennte Wege voneinander. Gestärkt fahren wir weiter und gehen beim nächsten Lidl einkaufen.
Wir naschen ein Eis und schon geht es wieder weiter am Kanal entlang. Michi hatte während Kyra einkaufen war eine mögliche Stelle zum Wildcampen rausgesucht. Als wir den Flussradweg verlassen, fahren wir zwischen Feldern entlang, bis ein Feldweg schließlich zwischen den Feldern links abgeht. Der Weg steht halb unter Wasser, doch wir folgen diesem bis zum Ende. Dort wartet eine große nicht eingezäunte Weide auf uns. Kleine Buchten am Wasser sind zum Angeln frisch gemäht. Perfekt, um ein Zelt aufzubauen! Kyra geht zunächst auf Toilette, wir legen die Plane aus und essen auf dieser gemütlich Wraps mit Chili con Carne und Reis. Eine Bisamratte schwimmt an uns vorbei, doch sie lässt sich von uns gar nicht beeindrucken. Sie bleibt zum Glück auch das einzige Nagetier an diesem Abend. Während Michi das Zelt aufbaut, telefoniert Kyra noch mit ihrer Mutter. Hinter uns geht währenddessen mit einem wunderschönen Farbspiel die Sonne unter und der Nebel zieht wie gewohnt auf. In einiger Entfernung hören wir Kinder spielen und mal wieder Schüsse einer Jagd. Doch auch heute sind sie nicht nah und so können wir beruhigt einschlafen. Leider schaffen wir es nicht mehr am Blog zu arbeiten, da wir aufgrund des Ende des Monats kein Internet mehr haben. Gute Nacht!