Tag 158 - Größte Düne (06.11.2024)
Von Bordeaux nach Plage de la Lagune
Wir wachen auf und machen uns sofort an die Arbeit. Kyra malt die Seite im Gästebuch von André und Frances und Michi schreibt den Text am Handy vor sowie übersetzt diesen. Während Kyra den Text per Hand ins Gästebuch überträgt, geht Michi bereits duschen. Dann wechseln wir: Kyra duscht und Michi packt alle Sachen ein. Gemeinsam packen wir zu Ende, bevor wir auch das Zelt aus dem Schuppen holen und die Wäsche abhängen. Nun ist auch André wach. Er entschuldigt sich, dass er verschlafen hat, doch für uns ist das überhaupt kein Problem. So konnten wir bereits alles fertig vorbereiten. Leider haben wir nur ein großes Problem: Michis Handy, welches wir zur Navigation benutzen, lädt nicht wirklich. Mist! Irgendwie klappt es dann doch und wir frühstücken zusammen. Frances kommt dazu. Es gibt Brot mit Marmelade, Käse und Ei, sowie Kaffee. Wir erzählen eine Weile über das aktuelle politische Geschehen, denn die Wahl in den USA war gestern und es steht fest, Trump hat gewonnen. Die beiden geben uns einiges an Proviant mit und sind erneut unglaublich herzlich. Am liebsten würden wir noch bleiben, doch wie immer, geht es weiter. Wir machen noch ein Selfie und schieben die Fahrräder raus. Von Frances bekommen wir französische Küsse auf beide Wangen und verabschieden uns. Der Abschied fällt sehr schwer. Die beiden waren einfach so nett zu uns. Sie wünschen uns eine gute Fahrt und der Postbote, welcher gerade an uns vorbei fährt, wünscht uns ebenfalls alles Gute. Dann rollen wir mit Emil und Elias über die Straße hinweg zum Fahrradgeschäft. Leider sind unsere benötigen Ersatzteile nicht vorhanden, außer Ketten. Doch diese sind hier einfach zu teuer. Trotzdem entscheiden Wir uns für einen Kaffee und teilen uns einen Cookie dazu. Dieser ist sündhaft lecker und vielleicht der beste Cookie, den wir je gegessen haben. Nach einem schnellen Toilettenbesuch geht es wieder los. Raus aus der Stadt und zurück zum Meer.
Der Verkehr ist in Ordnung und als wir so langsam die Stadt verlassen, sehen wir, wofür diese berühmt ist. Wein und Weingüter erstrecken sich auf Beiden Seiten der Straße. Dann zieht sich die Straße in die Länge. Wir fahren immer geradeaus. Der morgendliche Nebel verschwindet und die Sonne kommt heraus. Dabei fahren wir mal auf oder neben der Straße, mal mit und mal ohne Radweg. Um uns herum wird es schließlich ländlicher und wir machen eine Pause, in der wir eine Mandarine und Canelé naschen. Anschließend folgt ein kleiner Ort auf unserer Route bevor es wieder ländlicher wird. So wechselt sich die Landschaft. In einem Ort besucht Kyra einen U Express (Supermarkt), um Joghurtdrink, Eistee, Couscoussalat, Spaghetti und Soße Sowie Eis zu besorgen. Noch vor dem Supermarkt essen wir im T-Shirt Eis, Salat und trinken den Joghurtdrink. Wahnsinn was für ein traumhaftes Wetter wir Anfang November erleben dürften. Es ist im Schatten richtig angenehm und über uns weht der Olivenbaum im Wind. Nach der erholsamen Pause Geht es weiter. Noch 16 km sind es bis zur größten Wanderdüne. Auf dem restlichen Weg dorthin, hören und sehen wir zahlreiche Kraniche, fahren durch touristische Orte mit vielen Attraktionen für Kids und erreichen die hügelige Dünenlandschaft.
Es gehr rauf und runter, während wir die Düne bereits sehen können. Majestätisch türmt sich diese vor uns auf. Nach den letzten Metern parken wir die Drahtesel auf dem Parkplatz und gehen die 10 min zur Düne empor. Es ist einfach traumhaft! Damit hätten wir so nicht gerechnet. Der Himmel ist komplett blau, wie das Meer und wir stehen auf einem riesen Sandhaufen zwischen beidem. Auf der einen Seite der Blick über die endlosen Wälder und auf der anderen Seite ins blau, wo Meer und Himmel verschmelzen. Wir genießen die Aussicht und machen ein paar Fotos. Es ist kaum zu beschreiben, wie hübsch der Ort ist. Wir genießen die Zeit und beobachten die anderen Menschen. Kinder spielen im Sand oder versuchen die Düne runter zu rennen. Familien liegen auf Decken und scheinen auf den Sonnenuntergang zu warten. Paare machen Fotos und küssen sich dabei verliebt. Es ist ein Ort der wahrlich romantisch ist und einen perfekten Sonnenuntergang durch die Atmosphäre noch ein Stückchen perfekter macht. Uns treibt jedoch die Sorge erst im Dunkeln einen Schlafplatz zu suchen zurück. Wenn es dunkel ist, kann man den Ort nicht so gut überblicken und findet schlechter einen Ort, an dem man such vollkommen wohl fühlt. Zum Glück haben wir jedoch bereits eine Idee, wo wir das Zelt aufschlagen können. Unsere Radreisefreunde Kai und Judith haben ganz in der Nähe geschlafen. Der Ort soll wunderschön sein und somit unser Ziel für heute.
Wir gehen die Düne entlang zurück. Statt die Treppen zu nehmen, rennen wir, wie die Kids, die Düne hinunter. Mit breiten langen Schritten funktioniert es richtig gut und macht auch noch unheimlich Spaß. Michi ist als erster unten und Kyra läuft hinterher. Schnell sind wir zurück bei den Drahteseln, schlagen den Sand aus den Schuhen und ziehen diese wieder über. Ein Toilettenbesuch wird verschoben, da die Toiletten gesperrt sind und weiter geht’s auf die letzten 10 km. Wir radeln parallel zum Meer und erleben eine traumhafte Stimmung mit Sonnenuntergang. Das Licht verfärbt die Umgebung Orange bis rot und bricht durch die vereinzelten Bäume, die nach einem großen Brand vor wenigen Jahren noch stehen. Wieder genießen wir den Moment und versuchen ihn für immer fest zu halten. Nach kurzer Zeit erreichen wir einen Parkplatz mit Toilette, doch auch diese ist bereits gesperrt. Somit geht es auf dem guten Radweg des Eurovelo 1 unserem Schlafplatz weiter entgegen. Dann biegen wir im einen Seitenweg rechts ab und finden den Ort von Judith und Kai. Es ist wirklich ein Traum. Mit den letzten Sonnenstrahlen erkundet Kyra die dahinterliegende Dünenlandschaft und entscheiden wir uns für einen Platz unter einem schiwf gewachsenen Baum. Schnell bauen wir auf und sehen noch 2 Spaziergänger, die uns kaum beachten. Zum Abschluss des Tages gucken wir Serie und naschen Chips im Zelt. Gute Nacht