Tag 175 - Noch mehr Höhenmeter (23.11.2024)

Von Ponferrada nach Alto de San Roque

Wir wachen von den lauter werdenden Geräuschen auf dem Flur vor unserem Zimmer wach. Michi geht auf Toilette und erzählt überrascht, dass draußen bereits einige Pilger warten, dass die Tür aufgeschlossen wird. Wir packen im Dunkeln langsam alles zusammen. Da Nico und Anton ebenfalls langsam erwachen, machen wir das Licht an. Wir bringen unsere Sachen raus und frühstücken erstmal in Ruhe. Anschließend verabschieden wir uns von Anton und den Hospitaleros Paolo und Betz. Doch wir können noch nicht los, Michi sucht vergeblich seine Sonnenbrille. Nachdem wir einige Taschen und den Schlafsack sowie das Zimmer durchsucht haben, finden wir diese zum Glück bei der Hygiene. Dann geht es los. Wir radeln durch Ponferrada und verlassen die Stadt sogleich wieder. Weitere kleinere Ortschaften folgen. In Carracedo del Monasterio besorgen wir uns bei einem Kaffee, Orangensaft und Toast den ersten Stempel des Tages in einer Herberge. Nach zwei kleinen Hügeln erreichen wir Villafranca del Bierzo, wo wir einen zweiten Stempel für unseren Pilgerausweis bekommen. Glücklicherweise können wir durch einen Tunnel einen weiteren Hügel abkürzen und fahren anschließend beständig langsam bergauf.

Und knurren die Mägen und wir machen kurz Mittagspause. Währenddessen bellen uns einige Hunde aus einem nahegelegenen Garten laut an. Irgendwann haben sie sich an uns gewöhnt, doch jedes Mal wenn ein Pilger vorbei läuft, drehen sie wieder auf. Wir fahren weiter und plötzlich stehen wir vor der großen Auffahrt. Zunächst geht es beständig sanft im kleinsten Gang hinauf. Es fühlt sich gut an, auch wenn es anstrengend ist. Doch dann, nach einer Rechtskurve wird es richtig steil. Wir stehen auf und radeln beständig weiter. Die Steigung scheint niemals zu Enden und insbesondere Kyra muss ihren Atem kontrollieren. Irgendwann sind wir so weit auseinander, dass Michi eine Pause macht, um auf Kyra zu warten. Kyra kommt fertig und mit knall rotem Kopf hinterher. Der Anstieg ist so anstrengend, dass sie es nicht mehr schafft vom Fahrrad abzusteigen und nur noch alle viere hängen lässt. Nach 10 min Pause sind wir wieder startklar und radeln den Berg weiter hinauf. Wir machen noch eine zweite kleine Pause, doch dann haben wir es endlich geschafft.

Zur Belohnung trinken wir eine Cola in O Campo de Festa und radeln anschließend die letzten 4 km zu unserem herausgesuchten Tagesziel. An einer großen Figur eines Pilgers O Alto de San Roque möchten wir unser Zelt aufschlagen. Als wir dort ankommen, sind wir müde und haben genug für den Tag. Michi läuft Eine kleine Landwirtschaftsstraße, die mehr einem Weg gleicht, hinauf und findet eine Wiese, wo wir unser Zelt aufschlagen können. Wir schieben die Räder hinauf, bauen das Zelt auf und kochen Nudeln. Währenddessen wird es draußen dunkel und wir legen uns müde in die Schlafsäcke. Die Temperaturen sind mit 10 °C unglaubliche angenehm und wir schlafen schnell ein. Gute Nacht.