Tag 277 - Pompeji

Fahrrad-Weltreise: Pompeji (kein Radfahrtag)

05.03.2025

Lesedauer ca. 3 min

Nach einer durchwachsenen Nacht mit Güterzügen, die über die nahen Gleise ratterten, und zahlreichen Autos, die auf dem Platz rangierten, wachen wir auf. Ein italienisches Paar streitet sich unweit unseres Zeltes und nach einem abschließenden Türknallen jagt ein Roller an uns vorbei. Dann ist es ruhig und der Himmel verfärbt sich vom Tiefschwarz der Nacht in ein Blau-rosa. Wir stellen gerade fest, dass unsere Göffel noch bei Roberto im Camper liegen, als er diese auf dem Weg zur Dusche vor unserem Zelt ablegt. „Guten Morgen und Danke!“, rufen wir hinaus. „Juten Morgen, wenn ihr Kaffeewasser oder so braucht, setzt ich gleich auf ja?“, sagt er mit leicht ostdeutschen Akzent. „Oh sehr gerne, das wäre toll! Danke.“ Wir frühstücken unser Müsli und gehen anschließend zu Robertos Camper. Er hat gerade das Wasser aufgesetzt und bittet uns herein. Wir quatschen, während Roberto sein Frühstück bereitet. Immer wieder driftet das Gespräch kurz in Richtung Politik, Corona und Staat ab. Doch das Hauptthema bleibt die weitere Routenplanung. Uns drängt eine weitere Sache… wir wollen unser Zelt wieder wetterfest machen. So bedanken wir uns für frisch geladene Handy-Akkus und das heiße Wasser. Wir gehen noch kurz zur Rezeption und fragen nach einem Eimer und ob wir noch Powerbanks laden dürften. Die nette Rezeptionistin organisiert uns einen Eimer und nimmt die Powerbanks in Empfang. Wir organisieren uns jedoch noch einen weiteren Eimer bei zwei netten Deutschen aus Kiel, in einem ausgebauten Kleinlaster, da dieser innen mit nicht allzu alter Farbe verklebt ist. Dann geht es los. Das Zelt wird gewaschen und umgehend neu imprägniert. Die beiden aus dem LKW kommen zu uns. Wir reden etwas und es stellt sich heraus, dass sie quasi unsere weitere Route entgegengesetzt gefahren sind. Somit freuen wir uns jetzt schon auf die Fährfahrt und umso mehr auf das fantastische Griechenland. Doch heute reisen sie ab und fahren weiter gen Norden. Nachdem sie Wasser aufgefüllt haben, geben wir ihnen den Eimer zurück und verabschieden uns. Zeitlich passte es perfekt. Das Zelt hat eine nagelneue Imprägnierung. Wir spritzen etwas Wasser auf die bereits getrockneten Stellen und siehe da, es perlt perfekt ab! Wir sind so glücklich, dass wir gleich noch die Nähte versiegeln. Kyra nutzt die Zeit für eine schnelle Dusche, während Michi das Außenzelt von innen mit Silikonkleber abdichtet. Dann geht Michi duschen und  Kyra packt die Taschen für unseren Besuch in Pompeii. Also verlassen wir den Campingplatz Spartacus und laufen die wenigen Schritte zum Eingang von Pompeii. Gespannt treten wir durch die gelangweilte Sicherheitskontrolle hinein ins 1. Jahrhundert nach Christi Geburt. Wir beginnen mit dem Quadroportikus der Theater bzw. durch die Umnutzung im Zuge eines Erdbebens 62 n. Chr. die Gladiatoren-Kasernen. Die Gladiatoren waren quasi die Stars der damaligen Zeit und doch meist unfrei und am unteren Ende der römischen Gesellschaftspyramide. Wenige Jahre später fanden beim Ausbruch des Vesuvs am 24. August 79 n. Chr.,  wie im Rest der Stadt, zahlreiche Menschen einen tragischen Tod. Doch nur durch dieses Ereignis wurde Pompeji, was es heute für uns ist, eine Zeitkapsel, die in weiten Teilen unveränderte Einblicke in das geschäftige Treiben und Leben einer römischen Stadt im 1. Jahrhundert bietet.

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