Tag 129 - Touritour durch Paris (08.10.2024)
Von Paris nach Forêt domaniale de Meudon
Gegen 8 Uhr wachen wir auf, ziehen uns an und packen die Isomatten sowie Schlafsäcke ein. Der Sohn von Elodie und Ding steht ebenfalls auf und läuft bereits runter. Unten sind Elodie und Ding in der Küche. Sie bieten uns Spiegeleier an, die wir gerne annehmen. Gemeinsam mit ihrem Sohn essen wir Baguette mit Ei. Zudem hat Ding uns extra ein Croissant besorgt, als er mit dem Hund am Morgen Gassi laufen war. Wie nett uns alle mit Croissants umsorgen! Wir quatschen noch über unsere Fahrradtouren und zeigen den beiden ein Video von unserer Nordkap-Tour vor zwei Jahren. Insbesondere Ding ist sofort von der Natur begeistert und hat direkt Ideen für eine Fahrradtour durch Norwegen. Anschließend holen wir unsere Sachen und satteln die Drahtesel. Dabei tauschen wir uns weiter über unsere Fahrräder und Taschen aus. Dann wird es Zeit. Nach einem Foto und einer herzlichen Umarmung fahren wir zurück in die Stadt. Unser Weg führt uns wie wir gestern Abend gekommen sind, doch wir machen zunächst noch eine Pause bei Lidl, da unsere Lebensmittelvorräte so gut wie aufgebraucht sind. Der Lidl ist relativ klein und wir bekommen nicht alles Gesuchte, denn wir benötigen dringend ein Spray zur Desinfektion unserer muffigen Schlafsäcke, Isomatten und Anziehsachen. Da es bereits Mittag ist, essen wir noch ein Baguette vor dem Discounter und sehen die Anlieferung von Lebensmitteln. Viele Tauben fliegen umher und versuchen ihren Anteil abzubekommen. Gut, dass alles sicher verpackt ist. Dann geht es weiter in die Stadt. Wir haben, wie häufig, eine Touritour vorbereitet. Unser erstes Ziel ist der Jardin du Luxembourg. Da wir hier nicht mit dem Fahrrad rein dürfen, schauen wir uns den Park nacheinander kurz an. Dann fahren wir zum Place du Panthéon und zum Notre Dame. Große Baugerüste am Note Dame zeugen noch von dem Brandunglück im Jahr 2019.
Wir machen gemeinsam ein Foto und fahren weiter an der Sainte-Chapelle und dem Palais de Justice de Paris vorbei über die Brücke Pont au Change. Anschließend folgen wir lange der Boulevard de Strasbourg bis wir in der Nähe des Bahnhofs links abbiegen. Auf der Boulevard de Magenta sehen wir viele Geschäfte und ein hektisches Treiben und dann fahren wir steil hinauf. Den Ausblick auf die Basilique du Sacré-Coeur de Montmartre sowie die Aussicht über Paris müssen wir uns richtig erkämpfen. Aber oben angekommen ist der Ausblick tatsächlich atemberaubend. Wir blicken eine ganze Zeit über die Stadt und das treiben unter uns, bevor wir die Straße wieder hinab fahren.
Auf der Bd de Clichy bekommen wir langsam Hunger und finden nach einigem Suchen nach Moulin Rouge eine Pizzeria “Pizza di Loretta”, die uns von außen anlächelte. Im inneren gibt es einen BIldschirm, über welchen wir bestellen können, doch leider funktioniert dieser nicht. Der nette Angestellt hilft uns hingegen super weiter. Wir bekommen ein kleines Stück Pizza geschenkt. Als wir uns über den Preis des Nachtischs informieren und anschließend dankend ablehnen, sagt er zu uns, wenn wir einen nehmen, bekommen wir einen zweiten geschenkt. Da können wir natürlich nicht ablehnen. Obwohl er kaum englisch spricht und wir kein französisch verstehen wir uns mit Händen und Füßen gut. Wir genießen unser essen draußen vor dem Geschäft und als wir weiterfahren ist er an unserer Tour interessiert. Als er versteht, was wir bereits alles mit dem Fahrrad bereist haben, kommt ein zweiter Angestellte hinzu und die beiden schenken uns Wasser. Eine weitere Cola lehnen wir dankbar ab. Unglaublich, wie nett! Anschließend führt unser Weg ein zweites Mal zum Arc de Triomphe und diesmal trauen wir uns durch den größten Kreisverkehrs Frankreichs zu fahren. 12 Straßen führen in diesen und 240m Durchmesser misst er. Verrückt! Nach der Hälfte bleiben wir stehen, um noch ein Foto zu machen. Wir sind noch nicht ganz fertig, da kommt ein Reisebus mit vielen Chinesen an. Die gesamte Gruppe überrennt uns förmlich und stellt sich hinter uns, sodass für uns ein weiteres Foto zwecklos ist. Der Reiseleiter dirigiert die Personen und stellt sich auf die andere Seite, sodass wir zwischen ihm, dem Fotografen und der Gruppe stehen. Michi ist die Situation nach ein paar Sekunden zu unangenehm und er geht aus dem Bild. Kyra lässt sich nicht stressen und packt ganz unbeirrt alles ein. Schließlich könnte man uns zumindest ansprechen. Der Reiseleiter wirft ihr und Michi böse Blicke zu. Doch sagt er kein Wort. Eigentlich waren wir ja auch zuerst hier und wollten doch noch ein Foto machen… Dann ist Kyra fertig und schiebt Emil zu Elias. Die Reisegruppe entfaltet die chinesische und französische Flagge und macht ihre Fotos. Wir stehen ein paar Meter entfernt und, als würde der Reiseleiter es mit voller Absicht machen, dirigiert er sein Heer zu einem neuen Standort… erneut unserem. Plötzlich steht die Gruppe diesmal genau vor uns und es werden weitere Fotos mit uns im Hintergrund gemacht. Wir drehen uns weg und schmunzeln ein wenig. Kurz überlegen wir, ob wir vielleicht hochspringen oder die Arme ausstrecken sollen, damit wir besser auf dem Foto verewigt werden. Wir reißen uns zusammen und werfen uns in den Verkehr im Kreisverkehr des Arc de Triomphe.
Über den Place de la Concorde radeln wir zum Louvre und zum Hôtel des Invalides sowie anschließend ein zweites Mal zum Eiffelturm. Während wir ein weiteres Foto machen, fängt es leider wie gestern an zu Regnen. Doch der Regen wird zum Glück nicht so schlimm und hört wieder auf, während wir die Stadt auf ähnlichen Wegen verlassen. Immer wieder verlieren wir unseren GPS Empfang und irren ein wenig durch die Stadt, doch dann haben wir sie verlassen und fahren dem Waldgebiet Forêt domaniale de Meudon bergauf entgegen. Es ist bereits dunkel, als wir das B&B Hotel erreichen. Emil und Elias werden sicher über Nacht abgestellt und wir laufen zu unserem Zimmer. Dort waschen wir zunächst unsere nasse Wäsche und essen den Rest Baguette mit Käse und Wurst vom Mittag. Als Nachtisch gibt es Kuchen mit unserer letzten Packung Custard aus England. Gute Nacht!