Tag 152 - Halloween im Zelt (31.10.2024)

Von Notre-Dame-de-Monts nach Les Conches

Die Nacht war ruhig. Als wir zwischenzeitlich auf Toilette waren, hatten wir einen fantastischen Sternenhimmel. Am Morgen stellen wir beide belustigt fest, dass wir jeweils eine Menge Quatsch geträumt haben. Noch in der Morgendämmerung bauen wir das Zelt ab und schieben die Drahtesel hinunter. Wir nutzen erneut die Bänke auf der Freifläche, essen etwas Müsli und trinken einen Kaffee. Währenddessen laden wir unsere Sachen auf und grüßen die vorbeigehenden Spaziergänger*innen freundlich. Fast alle lächeln uns nett an und scheinen den Morgen ebenso zu genießen. Dann fahren wir los. Wir folgen dem Eurovelo 1.

Michi fährt wie immer vorne und navigiert, während Kyra hinten fährt. Doch Michis Handy will nicht so richtig. Irgendwie scheint der USB-C Anschluss einen Wackelkontakt zu haben, weshalb das Handy nicht richtig lädt. Mal lädt es, mal nicht. Mal steht dort “langsames laden”, mal nicht.. Komisch… Auf unserem Weg sehen wir einen Pizza Automaten, der uns daran erinnert, dass wir noch einen ausprobieren wollen, bevor wir Frankreich verlassen. Doch heute Morgen ist es eindeutig noch zu früh für Pizza. Außer dem Pizzaautomaten sieht es jedoch in der Umgebung wieder sehr verlassen aus. Alle Häuser sind zugezogen. Die Stühle stehen auf den Tischen und die Einfahrten sind leer. Selbst der Supermarkt hat geschlossen. Die Gegend scheint mal wieder rein für touristische Zwecke zu sein. Auch heute führt uns der Weg durch wunderschöne Salinengebiete. Es wechselt zwischen Wasserbecken mit grünen Wiesen und Touristengebieten.

Im nächsten Ort ist mehr los und noch einige Hotels sowie Restaurants haben geöffnet. Als wir Les Sables-d’Olonne erreichen, ist plötzlich richtig viel los. In wenigen Tagen (am 10.11.) startet hier die Regatta “Vendée Globe”. Einige Tribünen und eine ganze Fanmeile ist aufgebaut. Wir fahren schnell durch das Gewusel und besuchen einen Supermarkt. Kyra springt schnell hinein, während Michi draußen wartet. Der morgendliche Nebel ist mittlerweile verschwunden und die Sonne lacht. Kyra kommt mit allerhand Sachen aus dem Supermarkt wieder, darunter ein Eis. Aus diesem Grund packen wir schnell zusammen und rollen durch die Menschenmassen zurück. Schnell erreichen wir die schöne Promenade, wo jedoch viele sehr unsichere Fahrradfahrer*innen unterwegs sind. Wir rollen bis ans Ende, finden etwas zum Sitzen und genießen mit Blick auf das Wasser unser halb geschmolzenes Eis. Hinter uns sind einige nicht so schöne Hochhäuser. Während wir das Eis genießen, werden wir in Englisch angesprochen. Aufgrund der doch großen Sprachbarriere kommt es nur zu einem kurzen Gespräch. Anschließend fahren wir weiter. Dabei kommen wir an einigen Restaurants vorbei, die einen sehr leckeren Geruch in der Gegend verbreiten. Durch weitere Salinen, kleine Orte und Wald-/Dünengebiete geht es immer weiter in Richtung Süden. Schließlich wird es bereits spät und wir müde, weshalb wir uns auf Schlafplatzsuche begeben. Relativ schnell finden wir eine kleine Bucht im Wald unmittelbar neben der Straße. Die Einfahrt zur Bucht geht um die Ecke, weshalb diese von der Straße nicht einsehbar ist. Ein großer Holzstumpf liegt auf der Lichtung, welchen Michi gekonnt auf die Einfahrt rollt. “So! Besetzt”, sagt er belustigt. Schnell bauen wir unser Zelt in einer Ecke auf und stellen die Drahtesel davor. Im Inneren essen wir noch Baguette und knabbern Halloweensüßigkeiten, die Kyra heute Mittag besorgt hatte. Dazu schauen wir zur Feier des Tages etwas Serie im Zelt und haben somit unsere kleine Halloween-Party. Gute Nacht!