Tag 183 - Schon wieder Pause (01.12.2024)
Kein Radtag
Spät wachen wir auf. “Wie spät ist es?” fragt Kyra erschrocken. “Schon 9 Uhr”, stellt Michi fest. Ups… Da haben wir länger als gewollt geschlafen. Noch immer stellen wir fest, dass wir nach nun fast 6 Monaten dringend eine längere Pause brauchen. Unser Körper schreit förmlich danach liegen zu bleiben und nicht aufzustehen. Wir tun uns jedoch mit der Entscheidung schwer und spielen alle Optionen durch die wir haben. Es soll heute regnen, aber morgen wird es schön, bevor der Regen vielleicht zurückkehrt. Unsere Handys zeigen jedoch sehr unterschiedliche Prognosen an, weshalb wir davon ausgehen können, dass es eh anders wird, als gedacht. Ganz spontan entscheiden wir schließlich, wir bleiben! Die nächsten zwei Wochen werden wir wieder nur im Zelt verbringen und davor ist eine weitere Nacht im Trockenen ein willkommener Luxus. Trotzdem fühlen wir uns ein bisschen schlecht, da wir in letzter Zeit für unsere Idee und unseren Geldbeutel zu viel in Unterkünften verbracht haben. Egal! Wir wollen den Tag nutzen, um endlich wieder etwas mehr Ordnung in den Blog zu bekommen. Schnell ziehen wir uns an und gehen die Stufen zum dazugehörigen Sportgeschäft hinunter. Eine weitere Nacht ist bei der netten Frau am Empfang schnell gebucht. Zunächst will das Kartenlesegerät nicht, doch dann können wir aufatmen und haben die Gewissheit noch eine Nacht bleiben zu dürfen. Unser Budget von maximal 30 € am Tag (für uns beide zusammen) ist im letzten Monat mehrmals überschritten worden, somit werden wir in Portugal etwas mehr aufs Geld achten müssen. Wir gehen zurück hoch ins Hotelzimmer und machen uns sofort an die Arbeit. Kyra schreibt Blog und Michi kümmert sich um den Newsletter, da die Anmeldung nicht mehr richtig funktioniert und wir dringend einen formulieren müssen. Dabei stellen wir erschrocken fest, dass wir bereits fast 600 Anmeldungen haben. Uns rutscht das Herz halb in die Hose und wir fühlen uns schlecht, dass die letzten Wochen so wenige Blogbeiträge gekommen sind. Es war somit die richtige Entscheidung hier zu bleiben und die Zeit in Arbeit zu stecken. (An dieser Stelle möchten wir uns herzlich für alle Anmeldungen und alle Personen, die diesen Blog lesen, bedanken! Wir haben niemals damit gerechnet, dass wir so viele Menschen erreichen.) Gegen Nachmittag verlassen wir kurz bei einer Regenpause das Hotelzimmer und gehen zur kommunalen Herberge (Albergue Municipal), wo wir uns unseren letzten Stempel und die Urkunde Finsterrana abholen. Anschließend laufen wir noch schnell zu einem geöffneten Geschäft in der Hoffnung, dass wir dort etwas zum Trinken bekommen, leider verkauft dieses jedoch keine Lebensmittel. Da Sonntag ist, sind alle Supermärkte geschlossen. Wir kaufen etwas für die Adventszeit und gehen anschließend zurück auf unser Zimmer.
Hier arbeiten wir weiter an Blog und Homepage, bis sich Andi telefonisch meldet. Er ist nun in der Albergue angekommen würde sich gerne noch mit uns treffen. 15 min später sitzen wir zusammen in der Bar gegenüber. Wir trinken etwas zusammen und ein weiterer Bekannter vom Jakobsweg kommt dazu. Manni ist in Deutschland zu Fuß gestartet. Wahnsinn! Von beiden ist es nun das Ende der Pilgerreise. Sie bestellen sich noch etwas zum Essen und wir genießen zu viert den Abend. Wir unterhalten uns über alles mögliche und lassen es uns gut gehen. Gegen kurz nach 22 Uhr werden wir jedoch müde und bezahlen. Andi lädt uns zu sich nach Hause in Deutschland ein, falls unser Weg irgendwann dorthin führt. Wir freuen und bedanken uns. Zurück auf unserem Zimmer arbeiten wir noch ein bisschen weiter, bis uns fast die Augen zufallen… Gute Nacht!