
Tag 312 - Von Italien nach Albanien
Fahrrad-Weltreise: Brindisi nach Mittelmeer
09.04.2025
10 km nördlich von Brindisi wachen wir an der Küste auf. Der Wind ist noch immer Stark und lässt große Wellen an den Strand rollen. Doch der Himmel ist erneut wolkenfrei und wir merken bereits, dass es wieder wärmer wird. Die Nacht war dreimal so warm, wie die letzte und wir haben aufgrund der Temperaturunterschiede mit dem Oberkörper sogar im offenen Schlafsack geschlafen. Nun verlassen wir jedoch unsere warme Höhle und gehen schnell auf Toilette. Anschließend gibt es noch Müsli im Zelt. Der Wind draußen ist einfach zu unangenehm. Als wir fertig sind, bauen wir ab und sind für den heutigen Tag startklar. Unser erstes Ziel ist Brindisi und ein Café mit Internet, denn heute ist Mittwoch und unser Mittwoch-Reel muss noch geschnitten werden. Mit Rückenwind rasen wir an der Küste entlang, grüßen die Müllabfuhr, winken Britten in einem Camper und erreichen schnell die Stadt. Ein herausgesucht Café, welches nett aussieht und Internet haben soll, hat leider aktuell kein WLAN. Aber egal! Wir genießen die Zeit, trinken unseren letzten italienischen Cappuccino und essen noch ein Cornetto. Unser zweites Ziel ist anschließend ein Paket nach Deutschland zu schicken. Michi trägt dieses bereits seit dem Olivenhain von Eusebio mit sich rum. Von dort durften wir vier Gläser unserer selbstgemachten Zitronen und Kumquat Marmelade für unsere Eltern mitnehmen. Zudem ist im Paket etwas selbst geerntete, abgeriebene und getrocknete Zitronenschale sowie Gewürze und Tee aus Marokko und Spanien. Das Projekt Post gestaltet sich jedoch schwerer als gedacht. Das erste Geschäft kann unser Paket leider nicht entgegennehmen. Als Kyra mit der schlechten Nachricht aus dem Laden kommt, steht Michi mit einem anderen Radreisenden vor der Tür. Dieser kommt aus Argentinien und ist bereits seit drei Jahren unterwegs. Wahnsinn! Wir unterhalten uns eine Weile über unsere Routen und geben ihm unsere Schlafplätze in Italien. Zum Abschied machen wir noch Fotos zusammen und er zeigt uns den Weg zur Post, die er vorhin zufällig gesehen hat. Wir folgen seiner Anweisung und stehen kurz darauf vor der italienischen Post. Doch diese hat heute einen Computerausfall, weshalb wir zu der nächsten Filiale müssen. Zum Glück ist diese nicht weit und nach einigen Verständigungsproblemen kann das Paket endlich gesendet werden. Juhu! Der Versand kostet uns 35 € und ist mit Nachverfolgung. Nun steht unser letztes Ziel für heute auf dem Plan: Zur Fähre finden und unser Reel schneiden. Der Fähranleger ist schnell gefunden. Dort angekommen kochen wir uns zunächst etwas zum Essen und übertragen Bilder. Anschließend wechseln wir in die Wartehalle, trinken ein Espresso und müssen erneut erfahren, dass das WLAN heute nicht funktioniert. Trotzdem schneiden wir unser Reel und laden es schließlich mit mobilen Daten hoch. Geschafft! Als wir fertig sind, packen wir nur noch unsere Tasche für die Fähre und schon startet das Beladen der Fähre. Wir folgen den Schildern zum Terminal und müssen mit Fußgänger*innen zur Passkontrolle. Der Durchgang durch das Tor ist so schmal, dass das Pärchen vor uns mit ihren Koffern bereits Probleme hat. Doch erstaunlicherweise passen wir hindurch und folgen den weiteren Anweisungen. Unsere Passkontrolle ist Problemlos und als nächstes wartet die Gepäckkontrolle. Kurz bevor wir dran sind, kommt die Polizei und lotst uns zu den Autos um. Wir bekommen einige kritische Blicke ab und werden gefragt, was in den Taschen ist, doch öffnen müssen wir diese nicht. Zum Abschied wird uns ein Lächeln geschenkt un wir dürfen auf die Fähre fahren. Das ging schnell! Emil und Elias parken direkt neben den LKW’s und werden vom Fährpersonal gut festgebunden, während wir bereits nach oben laufen. Schnell finden wir Sessel in denen wir es uns gemütlich machen. Gute Nacht!


