
Tage 325 bis 329 - Unsere Zeit in Patras
Fahrrad-Weltreise: Patras (keine Radtage)
22.04.2025 bis 26.04.2025
Wir erwachen in unserem kleinen Apartment in Patras. Heute müssen wir zum Fahrradgeschäft und das Problem mit Elias lösen. Seit vorgestern Abend kann er nicht mehr fahren, sondern sich nur noch rollen lassen. Obwohl er tritt, rutscht die Kassette einfach durch, es ist kein Widerstand… Alles dreht sich, nur nicht das Laufrad. Als wir im Radladen ankommen, ist die Bestätigung schnell da. Die Hinterradnabe ist kaputt und muss ersetzt werden. Zum Glück liegt eine passende, gute auf Lager. Der Einbau mit Umspeichen soll laut Besitzer bis morgen möglich sein. Er selbst hat einige Jahre in Deutschland in der Autobranche gearbeitet. Es hat ihm gefallen, doch es war mehr Arbeit als Leben. Immer auf zack, mehr als pünktlich und im Akkord beschreibt er die Arbeit. Dann wurde die Firma an ein US-Unternehmen verkauft, der Wechsel hat ihm nicht gefallen und er machte sich mit dem Fahrradgeschäft zurück in der Heimat selbstständig. Es liegen schwere Jahre hinter ihm. Nicht nur Corona sondern auch die Wirtschaftskrise in Griechenland haben viele Herausforderungen gebracht. Doch sein Leben beschreibt er als erfüllter. Das Geschäft ist Mittags geschlossen und er genießt jeden Tag die Zeit mit seiner Frau am Strand mit Picknick, bevor er bis 21 Uhr wieder den Laden öffnet. Ein ganz anderes Leben als in Deutschland. Während wir uns nett unterhalten zeigen wir ihm und seinem Angestellten auch alle weiteren kleinen Probleme an den Drahteseln. Bereits seit Neapel haben wir mit dem Steuersatz zu kämpfen. Zunächst wird Emil begutachtet und tatsächlich, das Lager ist kaputt. Es dauert eine ganze Zeit dieses zu tauschen, da im Inneren alles ziemlich korrodiert ist. Mit viel Ausdauer und Kraft gelingt es schließlich jedoch. Da Elias über Nacht da bleiben muss, bekommen wir ein Ersatzfahrrad und schwingen uns zurück in die Stadt Patras. Patras ist mit circa 200.000 Einwohner*innen die drittgrößte Stadt Griechenlands und besitzt einen wichtigen Hafen. Da eine von zwei Verbindungen zum griechischen Festland von der Halbinsel Peloponnes nach Patras führt, ist in der Stadt viel Durchgangsverkehr. Der Hafen verbindet Griechenland zudem über Patras mit dem Rest der EU. Zahlreiche Fähren laufen von Italien hier ein. Im Vorbeifahren schauen wir uns die Stadt an und machen einen Großeinkauf bei Lidl. In der Backwarenabteilung finden wir warme Kleinigkeiten, die uns gleich überzeugen. Mit den Taschen gefüllt geht es zurück zur Unterkunft, wo wir den Abend noch gemütlich ausklingen lassen.



Tatsächlich ist zur Mittagszeit am nächsten Tag Michis Fahrrad bereits fertig und fährt sich super. Den Vormittag hatten wir zuvor schon für die Sichtung der Videos für unseren nächsten YouTube-Film genutzt, wo wir am Nachmittag mit weitermachen. Spontan entscheiden wir uns noch etwas länger in Patras zu bleiben und dürfen mit einem Sonderrabatt für wenig Geld in dem Apartment bleiben. Wir kommen zum ersten Mal beim Schneiden wirklich gut voran und haben richtig Spaß dabei. Im Gegensatz zum zweiten Video fühlt sich das Ergebnis gut an! Nur eine kurze Unterbrechung zieht uns kurz aus dem intensiven Arbeiten. Als wir an Tag 328 unserer Fahrradweltreise erwachen, ist der Boden des Apartments mit Wasser geflutet. ZUm Glück haben wir keine Elektrogeräte auf dem Boden liegen lassen und dürfen sofort in die Wohnung nebenan umziehen. Was der Grund für die große Badewanne ist, finden auch unsere Vermieter nicht heraus. Für unseren letzten Tag, bekommen wir von diesen noch zahlreiche Tipps für die Umgebung. Wir nutzen die Zeit jedoch, um das Video fertig zu stellen und sind am letzten Abend nicht nur mit dem VIdeo durch, sondern auch selbst etwas matschig. Wir freuen uns jedoch auf den nächsten Tag und die weitere Fahrt, denn bereits in drei Tagen besuchen wir einen Bekannten von Michi. Jürgen hat seit einigen Jahren ein Haus in Griechenland und lag vor 2 Jahren zufällig neben Michi im Krankenhausbett. Als er von unseren Plänen erfuhr, lud er uns direkt ein. Noch 180 km trennen uns von seinem Wohnort und das möchten wir an den nächsten Tagen schaffen. Nun verbringen wir jedoch erstmal die letzte Nacht in Patras. Gute Nacht!


