Tag 331 - Olympia

Fahrrad-Weltreise: Anemomilos nach Olympia

28.04.2025

Lesedauer ca. 4 min

Heute geht es auf nach Olympia! Der Tag startet traumhaft. Überall um uns herum summt und brummt es. Die Blumen blühen und ein buntes Blütenmeer umgibt uns. Zum Glück war es hier auf dem Olivenhain erneut still in der Nacht. Kein Hund war in der Nähe. Nun heißt es von dem Schlafplatz, wo wir bereits eine zweite Nacht waren, Abschied nehmen. Doch kurz bevor wir uns auf die Räder schwingen, entdecken wir, dass die Olivenbaumblüte so langsam beginnt. Kleine Knospen hängen überall am Baum, scheinbar ganz bald dafür bereit, sich zu öffnen. Die Sonne scheint traumhaft durch die Äste und der Ort hat irgendwie etwas magisches an sich. Doch wir brechen auf. Den Landwirtschaftsweg hinunter zur Hauptstraße, nach links und direkt hoch. Wir treten in die Pedale und diesmal hält Michis Nabe im Hinterrad. Zum Glück! Der Verkehr hingegen ist wesentlich stärker als an Ostern. Jede Sekunde rast ein LKW nah an uns vorbei. Doch nach wenigen Kilometern biegen wir rechts ab und es wird ruhiger. Die Landschaft wird abwechslungsreicher und wir entdecken an jeder Ecke die Schönheit der Natur.

Da es relativ warm ist, entscheiden wir uns schnell für eine Pause. Wie gemacht für uns, entdecken wir eine Bank-Tisch-Kombination unter einem Unterstand mit kleinem Trinkwasserbrunnen. Zahlreiche Bienen summen um den Brunnen herum und belagern ihn regelrecht. Doch der Wind pfeift angenehm über die Bank und wir können etwas vor der Sonne flüchten. Wir genießen die Zeit. Essen und trinken viel, bevor es weiter den Hügel hinauf geht. Oben angekommen, legen wir eine weitere Pause ein. Wir merken schnell, wie die Wärme wesentlich schneller unsere Kräfte zieht. Wie wird es erst bei 35 oder 40 °C im Schatten? Wir lassen uns überraschen, irgendwie kommt man da schon durch. Als wir weiterfahren, radeln wir durch eine plötzlich ganz andere wunderschöne Landschaft. Eine große Weite öffnet sich vor uns. Links von uns erblicken wir den Hügel bei Santomeri. Oben auf dem Hügel soll es Kapellen im Fels geben. Doch für uns heute zu hoch und damit unerreichbar. Wir fahren auf der rechten Seite vorbei und sehen schon vom Weiten den Techniti Limni Pinelou. Eine schöne Abfahrt führt uns dorthin, doch kurz werden wir von einer Herde Schafe mit zwei bellenden Hütehunden aufgehalten.

Der eine Hund kommt sofort auf uns zugerannt und knurrt leicht. Wir bremsen stark ab und halten Abstand. Er beruhigt sich leicht, doch dann nimmt uns auch der zweite Hütehund wahr. Als er beginnt, steigt der erste wieder mit ein. Auch zwei vorbeifahrene Motorräder können nicht von uns ablenken, doch wir haben GLück. Der zweite Hund wird von seiner eigenen Schafsherde daran gehindert zu uns zu kommen. Feste versucht er sich zwischen den Schafen hindurch zu drücken, doch keine Chance und schnell sind wir vorbeigefahren. Dann wartet ein weiterer Anstieg auf uns. Doch auch dieser ist schnell geschafft und der Weg nach Olympia nun nicht mehr weit. Wir überlegen uns die letzten Kilometer bis dorthin durchzuziehen, obwohl es auch schon relativ spät ist. Doch irgendetwas findet sich immer… Mit dem Gedanken fahren wir eine Stunde später in das neue Olympia ein. Zahlreiche Flaggen säumen die Hauptstraße. In den Geschäften ist noch reger Betrieb, doch wir lassen diese hinter uns liegen und fahren direkt auf das alte Olympia zu. Die Museumsanlage schließt gleich und nur noch wenige Menschen befinden sich auf der Anlage. Unsere Straße vorbei am Freilichtmuseum, wo es einen kostenlosen Blick hinein geben soll, ist geschlossen. Also suchen wir uns eine Alternative raus und nehmen eine Parallelstraße. Auf dem Weg entdecken wir ein Wohnmobil mit deutschem Kennzeichen auf einem kleinen Parkplatz. Gut Blickgeschützt hinter Büschen und unter Bäumen. “Lass da mal fragen, ob er hier schläft”, schlägt Kyra vor und wir rollen zum Wohnmobil hinunter. Ein Mann ist gerade sogar draußen und wir rufen “Hallo!”. Er winkt uns nett und wir kommen schnell ins Gespräch. Direkt fragen wir, ob es stören würde, wenn wir über Nacht unser Zelt neben ihnen aufbauen. “Nein, quatsch! Stellt es auf wo ihr wollt! Wahrscheinlich ist das hier der Beschäftigtenparkplatz. Bestimmt ist hier gleich nichts mehr los.” Wir verabschieden uns jedoch erstmal nochmal und wollen einen Blick auf Olympia werfen, bevor wir unser Zelt hier aufschlagen. Als wir dort ankommen, sind einige Menschen auf der eigentlich gesperrten Straße unterwegs. Der Blick auf das alte Olympia ist super.

Wir können das Stadion sehen sowie den Zeustempel und Tempel der Hera bzw. das, was davon geblieben ist. Es ist ein schönes Gefühl an diesem Ort zu sein. Hier am Austragungsort der Olympischen Spiele der Antike. Wir genießen den Anblick und fahren anschließend zum Beschäftigtenparkplatz zurück. Die restlichen drei Autos, die hier noch stehen, verschwinden bereits während wir unser Abendbrot essen. Kurz lernen wir auch Antje mit Tochter Martha aus dem deutschen Wohnmobil kennen. Doch es ist bereits spät. Die drei beginnen ihre Abendroutine und wir bauen unser Zelt auf. Gute Nacht!